Es war ein ruhiger Nachmittag in Cusco, und Perusa und Peruso hatten mal wieder Langeweile. Nachdem sie Ollantaytambo und den großen schlafenden Riesen überlebt hatten, dachten sie, es gäbe nichts Aufregenderes mehr zu erleben. Sie saßen auf einem Stein vor ihrem Haus und überlegten, wie sie den Tag spannender machen könnten.
„Weißt du, was ich nicht verstehe?“, fragte Peruso, während er einen Maiskolben zwischen den Händen drehte. „Warum gibt es so viele verschiedene Arten von Mais, aber alle schmecken gleich?“
„Vielleicht, weil du alles einfach nur in deinen Mund stopfst, bevor du drüber nachdenkst“, neckte Perusa und schnappte sich einen Maiskolben.
„Na ja, vielleicht sollten wir eine neue Art erfinden!“, schlug Peruso vor und biss in seinen Maiskolben. „Wie wäre es, wenn Mais... explodieren könnte!“
Perusa runzelte die Stirn. „Explodierender Mais? Was soll das denn bringen?“
„Na, stell dir das mal vor!“, sagte Peruso begeistert. „Ein Maiskorn, das in deinem Mund Boom! macht und dann riesig wird!“
„Das klingt nach einer Sauerei“, antwortete Perusa, „aber irgendwie auch spannend.“
Plötzlich kam Perusa eine Idee. „Hey, weißt du, wie heiß die Sonne ist? Vielleicht könnte die Maiskörner irgendwie erhitzen und... vielleicht bringt uns das näher an deinen explodierenden Mais.“
„Oder wir werfen die Maiskörner ins Feuer!“, rief Peruso aufgeregt und stand auf. „Lass uns ein kleines Feuer machen!“
Perusa nickte. „Das klingt nach einem Experiment! Los geht’s!“
„Das Experiment mit dem Mais und die unerwartete Explosion“
Die beiden suchten schnell ein paar trockene Zweige und machten ein kleines Lagerfeuer – nicht weit von ihrem Haus, damit niemand sie erwischen konnte. Sie legten ein paar Maiskörner in eine Schale und stellten diese direkt über das Feuer.
„Okay, jetzt warten wir“, sagte Perusa, während sie gespannt die Maiskörner beobachtete.
„Was, wenn die wirklich explodieren?“, fragte Peruso, der mittlerweile etwas nervös wurde. „Vielleicht sollten wir... Deckung suchen?“
Doch bevor sie darüber nachdenken konnten, was tatsächlich passieren könnte, hörten sie ein Knall! Dann noch ein Knall! und noch eins! Die Maiskörner sprangen wild in der Schale herum und wurden plötzlich... groß, weiß und knusprig!
„Was ist DAS?!“, rief Peruso und wich erschrocken zurück.
„Das ist... Popcorn!“, rief Perusa triumphierend. „Ich glaube, wir haben etwas erfunden!“
Peruso schnappte sich eines der frisch „geplatzten“ Maiskörner und probierte es. „Das schmeckt... unglaublich! Es ist leicht, es ist knusprig... es ist, als würde ich Wolken essen!“
„Wir haben die Welt verändert!“, sagte Perusa stolz. „Jetzt wird niemand mehr langweiligen Mais essen müssen – jeder wird Popcorn wollen!“
„Popcorn erobert das Inka-Reich“
Natürlich konnten Perusa und Peruso ihre Erfindung nicht geheim halten. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und schon bald standen die Nachbarn vor ihrem Haus und wollten das „neue Maisding“ probieren.
„Wie habt ihr das gemacht?“, fragte eine alte Frau, die neugierig das weiße, puffige Popcorn betrachtete.
„Ganz einfach“, erklärte Peruso wichtig. „Man legt den Mais ins Feuer und... Boom! Fertig ist das Popcorn!“
„Könnt ihr uns beibringen, wie man das macht?“, fragte ein junger Mann aus dem Dorf.
„Natürlich“, sagte Perusa stolz, „aber nur, wenn ihr uns dafür den größten Maiskuchen des Reiches backt!“
Es dauerte nicht lange, bis Popcorn in ganz Cusco bekannt war. Die Menschen liebten es, weil es so knusprig und leicht war. Sogar die Lamas hatten Spaß daran, die aufgeplatzten Körner zu jagen (und manchmal zu fressen). Sogar Pachacútec, der große Sapa Inka, hörte von der Erfindung.
„Was ist das für eine Knabberei, die alle im Reich verrückt macht?“, fragte er, als Perusa und Peruso vor ihn traten.
„Das ist Popcorn, großer Sapa Inka“, erklärte Perusa stolz. „Es ist wie Mais, aber... besser.“
„Es explodiert!“, fügte Peruso hinzu und machte eine große Handbewegung. „Und dann wird es groß und knusprig!“
Pachacútec nahm eine Handvoll und probierte es. Dann lächelte er. „Ihr zwei habt etwas ganz Besonderes erfunden. Ab sofort wird Popcorn bei jedem Fest serviert!“
„Und vielleicht sollten wir auch darüber nachdenken, es an andere Völker weiterzugeben“, sagte Perusa nachdenklich. „Damit das Popcorn in der ganzen Welt bekannt wird!“
„Genau!“, rief Peruso. „Und wir werden als die größten Erfinder des Inka-Reichs in die Geschichte eingehen!“
„Das erste Popcorn-Fest und das große Finale“
Kurze Zeit später fand das allererste Popcorn-Fest im Reich statt. Die Menschen kamen aus allen Ecken des Landes, um das knallende, knusprige Maiswunder zu feiern. Es gab Popcorn in allen Variationen: salzig, süß, sogar mit Honig überzogen!
Perusa und Peruso saßen in der ersten Reihe, zufrieden mit sich und ihrer Entdeckung. „Weißt du was, Perusa?“, sagte Peruso mit vollem Mund. „Das war die beste Idee, die wir je hatten.“
„Ja“, stimmte Perusa zu, „aber das nächste Mal sollten wir vielleicht daran arbeiten, dass es auch Lama-sicher ist. Wolli frisst uns sonst noch alles weg!“
Sie lachten, während Wolli tatsächlich versuchte, ein paar Popcorn-Körner vom Boden zu stibitzen. So ging ein weiteres Abenteuer zu Ende, und die Welt hatte etwas Neues – Popcorn, das knallende Wunder der Inkas, erfunden von zwei neugierigen Kindern, die nie aufhörten, neue Dinge auszuprobieren.