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Land

Geschichte Perus


Peru, ein Land reich an kulturellem Erbe und landschaftlicher Vielfalt, beherbergt eine faszinierende Geschichte, die sich über Jahrtausende erstreckt. Von den alten Zivilisationen der Vorinkazeit bis zur modernen Republik hat Peru eine lange und komplexe Entwicklung durchlaufen, die das Land zu dem gemacht hat, was es heute ist.

1. Vorinkazeit:
Die Geschichte Perus beginnt lange vor der Ankunft der europäischen Eroberer. In der Vorinkazeit blühten im heutigen Peru und den angrenzenden Regionen bedeutende Zivilisationen auf. Eine der bekanntesten ist die Caral-Supe-Kultur, deren Ursprünge bis etwa 3000 v. Chr. zurückreichen. Die Caral-Supe-Zivilisation war eine der frühesten städtischen Gesellschaften in Amerika und hinterließ beeindruckende archäologische Überreste wie die Stadt Caral, die als eine der ältesten Städte der westlichen Hemisphäre gilt.

Weitere wichtige Kulturen dieser Zeit waren die Chavín-Kultur, die Paracas-Kultur und die Nazca-Kultur. Jede von ihnen hinterließ markante kulturelle Artefakte und beeindruckende Kunstwerke, darunter die berühmten Nazca-Linien, die geheimnisvolle geoglyphische Formationen in der Wüste von Nazca darstellen.

2. Das Inkareich:
Das Inkareich, das von etwa 1438 bis 1533 existierte, war das größte und mächtigste Reich in der präkolumbianischen Neuen Welt. Die Inka, ein indigenes Volk aus den Anden Perus, eroberten ein riesiges Gebiet, das sich über Teile von Ecuador, Chile, Bolivien, Argentinien und Kolumbien erstreckte. Unter der Herrschaft der Inka erlebte Peru eine Periode des Friedens und der kulturellen Blüte.

Die Inka sind für ihre beeindruckenden architektonischen Leistungen bekannt, darunter die majestätische Stadt Machu Picchu, die als eines der neuen sieben Weltwunder gilt. Andere wichtige Städte des Inkareichs waren Cusco, die Hauptstadt des Reiches, und die Stadt Sacsayhuamán, die für ihre massiven Steinmauern berühmt ist.

Der Untergang des Inkareichs begann mit der Ankunft der spanischen Konquistadoren unter der Führung von Francisco Pizarro im Jahr 1532. Obwohl die Inka tapfer kämpften, konnten sie letztendlich nicht gegen die überlegene Technologie und die Krankheiten der Europäer bestehen. Im Jahr 1533 wurde der Inka-Herrscher Atahualpa gefangen genommen und später hingerichtet, was das Ende des Inkareichs besiegelte.

3. Die spanische Kolonialzeit:
Die Eroberung Perus durch die Spanier markierte den Beginn der spanischen Kolonialherrschaft, die fast 300 Jahre dauerte. Unter spanischer Herrschaft wurde Peru zu einem wichtigen Teil des spanischen Kolonialreichs in Amerika. Die Spanier errichteten Städte, führten die katholische Religion ein und zwangen die indigene Bevölkerung zur Zwangsarbeit in Bergwerken und Plantagen.

Die Kolonialzeit war geprägt von Ausbeutung, Unterdrückung und kultureller Assimilation. Viele indigene Kulturen und Sprachen verschwanden während dieser Zeit, und die meisten Peruaner wurden zu Sklaven der spanischen Krone.

4. Unabhängigkeitskampf:
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert begannen in ganz Lateinamerika Unabhängigkeitsbewegungen gegen die spanische Kolonialherrschaft. Peru war keine Ausnahme, und der Kampf um die Unabhängigkeit dauerte mehrere Jahre. Führende Persönlichkeiten wie José de San Martín und Simón Bolívar führten die peruanischen Truppen zum Sieg gegen die spanischen Streitkräfte.

Am 28. Juli 1821 erklärte Peru offiziell seine Unabhängigkeit und wurde eine souveräne Republik. Dieser Tag wird heute als peruanischer Unabhängigkeitstag gefeiert und ist ein nationaler Feiertag in Peru.

5. Die Republik:
Nach der Unabhängigkeit begann Peru eine neue Ära als souveräner Staat. Die junge Republik sah sich jedoch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter politische Instabilität, wirtschaftliche Probleme und soziale Ungleichheit. Militärputsche und Regierungsumbildungen waren in den folgenden Jahrzehnten keine Seltenheit, und die politische Landschaft blieb turbulent.

Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts durchlief Peru Phasen des wirtschaftlichen Aufschwungs, gefolgt von Perioden der Rezession und des sozialen Unmuts. Trotz seiner reichen natürlichen Ressourcen blieb Peru ein Entwicklungsland mit einer großen Kluft zwischen Arm und Reich.

6. Der interne Konflikt:
In den 1980er Jahren brach in Peru ein bewaffneter Konflikt zwischen der peruanischen Regierung und verschiedenen kommunistischen Guerillagruppen aus, darunter der Leuchtende Pfad und die Tupac Amaru Revolutionäre Bewegung. Der Konflikt führte zu schweren Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Massakern und Verschwindenlassen von Menschen, sowie zur Zerstörung ganzer Gemeinden.

Der interne Konflikt hinterließ tiefe Wunden in der peruanischen Gesellschaft und führte zu einer tiefen Spaltung zwischen urbanen und ländlichen Gebieten sowie zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen.

7. Die jüngste Geschichte:
Seit den 2000er Jahren hat Peru einige wirtschaftliche Erfolge verzeichnet, darunter ein stabiles Wirtschaftswachstum und eine Verringerung der Armut. Die Regierung hat sich bemüht, Investitionen anzuziehen und die Infrastruktur des Landes zu verbessern.

Dennoch bleiben viele Herausforderungen bestehen, darunter soziale Ungleichheit, Korruption und Umweltzerstörung. Insbesondere der Bergbau, der eine wichtige Rolle in der peruanischen Wirtschaft spielt, hat negative Auswirkungen
auf die Umwelt und die Gesundheit der lokalen Gemeinschaften.

Die politische Landschaft Perus bleibt weiterhin turbulent, mit verschiedenen politischen Strömungen und Perioden der Instabilität. Die peruanische Bevölkerung kämpft weiterhin für eine gerechtere Gesellschaft und eine nachhaltige Entwicklung des Landes.

Die Geschichte Perus ist eine komplexe Mischung aus indigenen Kulturen, kolonialer Herrschaft, Unabhängigkeitskämpfen und sozialen Herausforderungen wider, die das Land bis heute prägen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen bleibt Peru ein faszinierendes Land mit einer reichen kulturellen Tradition und einer lebendigen Geschichte.