Francisco Pizarro (* um 1475 in Trujillo, Extremadura, Spanien; † 26. Juni 1541 in Lima, Peru) war ein spanischer Konquistador und einer der Hauptakteure bei der Eroberung des Inkareiches in Peru. Sein Name ist eng mit der Kolonialisierung Südamerikas verbunden und seine Expeditionen hatten weitreichende Auswirkungen auf die Geschichte und Kultur der Region. Pizarro gründete die Stadt Lima, die Hauptstadt Perus, und spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausdehnung des spanischen Reiches in Südamerika.
Frühes Leben und Expeditionen nach Amerika
Francisco Pizarro wurde in einfachen Verhältnissen in Trujillo, Spanien, geboren und wuchs in Extremadura auf. Im Jahr 1502 begleitete er seinen Halbbruder Hernando de Soto nach Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik) und nahm an mehreren Expeditionen in die Neue Welt teil. 1513 schloss er sich der Expedition von Vasco Núñez de Balboa an und war einer der ersten Europäer, die den Pazifischen Ozean von der Westseite Amerikas aus sahen.
Eroberung des Inkareiches
Pizarro kehrte nach Spanien zurück und erhielt 1528 die königliche Genehmigung zur Eroberung Perus. Zusammen mit Diego de Almagro und Hernando de Luque gründete er eine Expedition, um das legendäre Goldreich der Inkas zu finden. Im Jahr 1532 landete Pizarro mit einer kleinen Truppe in Tumbes an der Küste Perus und begann seinen Feldzug zur Eroberung des Inkareiches.
Am 15. November 1532 gelang es Pizarro, den Inka-Herrscher Atahualpa in der Schlacht von Cajamarca gefangen zu nehmen. Obwohl ein Lösegeld in Form von Gold und Silber gezahlt wurde, wurde Atahualpa später hingerichtet, und Pizarro ergriff die Kontrolle über Cusco, die Hauptstadt des Inkareiches. In den folgenden Jahren setzten Pizarro und seine Männer ihre Eroberungsfeldzüge fort und gründeten Städte wie Lima und Trujillo.
Politik und Verwaltung
Pizarro wurde zum Gouverneur von Peru ernannt und war maßgeblich an der Etablierung der spanischen Herrschaft in der Region beteiligt. Er setzte eine encomienda-ähnliche Struktur ein, bei der die indigene Bevölkerung zur Zwangsarbeit auf den spanischen Plantagen gezwungen wurde. Diese Politik führte zu Konflikten mit anderen Konquistadoren und Kolonialverwaltern in der Neuen Welt.
Spätere Jahre und Tod
Francisco Pizarro blieb bis zu seinem Tod eine umstrittene Figur in Peru. Im Jahr 1541 wurde er von seinen Gegnern während eines Aufstands in Lima ermordet. Trotz seines umstrittenen Erbes und seiner gewaltsamen Methoden bleibt Pizarro eine zentrale Figur in der Geschichte Perus und Südamerikas, da seine Expeditionen die Grundlage für die spanische Kolonialisierung der Region legten und das Schicksal der indigenen Völker Südamerikas für immer veränderten.