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Ankunft in Peru: Chaos im Paradies

Ankunft in Peru: Chaos im Paradies

Ankunft in Peru Chaos im Paradies

Der Flug hatte 12 Stunden gedauert. Zwölf Stunden, in denen Peruso alles durchlebt hatte – von ungeduldigem Zappeln bis zu einem kurzen, ungewollten Nickerchen, das Mama als „endlich!“ bezeichnete. Der Landeanflug war aufregend, aber kaum war das Flugzeug zum Stillstand gekommen, begann das eigentliche Abenteuer.

„Jetzt fängt der Ernst an,“ murmelte Papa, als er sich von der Enge seines Sitzplatzes befreite. Für Peruso war das anders. Für ihn war das erst der Anfang.

Ankunft in Peru Chaos im Paradies

Die Schlange vor der Passkontrolle zog sich endlos, wie ein riesiges Labyrinth, das sich niemand traute zu verlassen. „Papa, warum stehen die Leute hier alle rum? Gibt’s hier Eis?“ fragte Peruso, als er die vielen Menschen sah.

„Nein, das nennt man Anstehen. Das musst du jetzt lernen.“

Peruso verdrehte die Augen. Lernen. Immer mussten Erwachsene das sagen. „Kann ich nicht einfach durchhuschen? Ich bin klein, die merken das nicht.“ Papa schüttelte nur den Kopf.

Das Warten zog sich wie Kaugummi. Peruso zählte die Kacheln am Boden, bis er bei 137 war und aufhörte, weil er die Lust verlor. Irgendwann waren sie endlich dran. Der Beamte hinter dem Schalter warf einen ernsten Blick auf die Pässe und dann auf Peruso.

„Das bin ich,“ sagte Peruso mit einem Grinsen. Der Beamte zog eine Augenbraue hoch, aber Mama lachte nervös. „Er ist immer so.“

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Nach der Passkontrolle wartete die nächste Herausforderung: die Koffer. Die Gepäckausgabe war ein einziges Chaos. Die Koffer drehten sich in endlosen Kreisen, und keiner gehörte ihnen. „Was, wenn sie meinen Koffer verloren haben?“ fragte Peruso.

„Dann müssen wir dich nackt durch Peru schicken,“ sagte Papa trocken.

„Cool! Dann denken die Leute, ich bin ein wilder Inka-Krieger!“ Mama stöhnte, während Papa den ersten Koffer von der Rolle zog. Insgesamt kamen fünf.

„Warum haben wir so viel Gepäck?“ fragte Papa.

„Weil du auch was mitgenommen hast,“ konterte Mama.

Draußen, in der warmen und leicht klebrigen Luft, warteten sie darauf, abgeholt zu werden. „Glaubt ihr, die haben uns vergessen?“ fragte Peruso und sah sich um.

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Doch dann tauchten Primo und Mary auf, wie Helden in einem Film. Primo grinste breit und zog Peruso in eine feste Umarmung, während Mary Mama umarmte, als hätte sie sie seit Ewigkeiten nicht gesehen.

„Das Auto ist voll,“ sagte Primo, nachdem sie die Koffer eingeladen hatten. „Ihr müsst aufeinander sitzen.“

„Ich sitze auf Mama!“ rief Peruso und sprang ins Auto. Der Rest quetschte sich dazu, und der Motor brummte los.

Die Unterkunft bei Ana und Hjon war beeindruckend: weitläufig, elegant und mit allem ausgestattet, was man sich nur wünschen konnte. Es gab große Fenster, durch die man die funkelnden Lichter der Stadt sehen konnte, und genug Platz, dass sich selbst Peruso wie ein König fühlte.

Papa schnappte sich eine Flasche Bier, als wäre es die erste Wasserquelle nach einer langen Wüstenwanderung. „Eins reicht,“ sagte Mama streng, während sie mit Mary im Wohnzimmer verschwand. Kurz darauf hörte man sie lachen und reden, als wären sie beste Freundinnen, die sich seit Jahren kannten.

„Ein Bier? Ich nehme zwei,“ murmelte Papa und öffnete die nächste Flasche. Peruso beobachtete ihn skeptisch. „Wirst du davon schlauer?“

„Nein, aber es hilft.“

Während Mama und Mary in ihrer eigenen Welt waren und Papa die dritte Flasche öffnete, setzte sich Peruso auf den Kofferhaufen und beobachtete alles mit einem zufriedenen Grinsen.

„Peru ist cool,“ dachte er. Und das war erst der Anfang.

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