Zu Inhalt springen

Land

Perusina und Perusino finden eine Frau für Lloque Yupanqui

Perusina und Perusino finden eine Frau für Lloque Yupanqui

Es war eine wunderschöne, sonnige Morgendämmerung, und Perusina und Perusino saßen gemütlich in ihrem Zimmer. Sie hatten in letzter Zeit viele Abenteuer im Land der Inkas erlebt, aber heute fühlten sie, dass etwas Neues bevorstand. Die Vögel zwitscherten fröhlich, und draußen strahlte der Himmel in klarem Blau. Plötzlich flackerte das Zimmer wieder in warmem, goldenen Licht auf – es war Inti, der Sonnengott.

„Guten Morgen, meine mutigen Freunde“, sagte er lächelnd. „Heute habe ich eine besondere Aufgabe für euch.“

Perusino sprang sofort auf. „Was ist es diesmal, Inti? Sollen wir wieder jemanden retten? Oder vielleicht einen Schatz finden?“

Inti lachte sanft und schüttelte den Kopf. „Heute geht es nicht um Gefahr oder Reichtum. Es geht um das Herz. Lloque Yupanqui, der weise dritte Inka, ist ein großartiger Herrscher, aber er ist alleine. Sein Herz sehnt sich nach einer Gefährtin, mit der er sein Leben teilen kann. Ihr beide werdet ihm helfen, eine Frau zu finden, die ihm in seiner Weisheit und Güte ebenbürtig ist.“

Perusina strahlte. „Das klingt nach einer wunderschönen Aufgabe! Aber wie sollen wir das machen?“

„Ich werde euch zu den Dörfern führen, in denen die klügsten und mutigsten Frauen des Landes leben“, erklärte Inti. „Ihr werdet diejenigen finden, die Lloque Yupanqui würdig sind. Hört auf euer Herz, und ihr werdet die Richtige finden.“

Mit diesen Worten hob sich wieder das Licht, und Perusina und Perusino fanden sich in den majestätischen Anden wieder, direkt neben dem Palast von Lloque Yupanqui. Der Inka-Herrscher trat aus dem Palasttor und begrüßte die Kinder freudig.

„Inti hat euch geschickt, um mir zu helfen, nicht wahr?“, fragte er mit einem sanften Lächeln. „Ich habe lange überlegt, ob ich bereit bin, jemanden an meiner Seite zu haben. Aber ich vertraue euch und Inti.“

Perusino nickte ernst. „Wir werden die Richtige für dich finden, Lloque Yupanqui! Aber wir brauchen deine Hilfe. Was suchst du in einer Frau?“

Lloque Yupanqui dachte einen Moment nach und antwortete dann ruhig: „Ich suche jemanden, der die Menschen liebt, die Natur respektiert und mit Weisheit und Geduld regieren kann. Jemanden, der das Herz und die Seele dieses Landes versteht.“

Mit dieser Antwort im Herzen machten sich Perusina und Perusino auf den Weg. Inti hatte ihnen den ersten Ort gezeigt: ein kleines Dorf, das für seine klugen Weberinnen bekannt war, die feinste Kleidung für das Inka-Reich herstellten.

Das Dorf der Weberinnen

Als sie im Dorf ankamen, wurden sie von einer Gruppe von Frauen empfangen, die gerade bunte Stoffe auf ihren Webrahmen herstellten. Eine von ihnen, eine junge Frau namens Coya, fiel den Kindern sofort auf. Sie hatte ein freundliches Lächeln und schien sehr geschickt in ihrer Arbeit zu sein. Ihre Hände bewegten sich schnell und präzise über die Fäden, und die Stoffe, die sie herstellte, leuchteten in den schönsten Farben.

„Das ist wunderschön!“, sagte Perusina beeindruckt. „Du scheinst eine Künstlerin zu sein.“

Coya lachte herzlich. „Danke! Weben ist meine Leidenschaft. Ich liebe es, die Geschichten unseres Volkes in die Stoffe zu weben. Jede Farbe, jedes Muster erzählt etwas über unsere Traditionen und unser Leben.“

Perusino nickte anerkennend. „Das ist wirklich beeindruckend. Aber was ist mit den Menschen hier? Wie gehst du mit ihnen um?“

Coya legte ihre Hände auf ihren Webrahmen und lächelte warm. „Ich helfe meinen Nachbarn, wo ich kann. Jeder hier trägt zu unserem Wohlstand bei, und wir teilen alles, was wir haben. So funktioniert es in einem guten Dorf.“

Perusina und Perusino waren beeindruckt von Coyas Fürsorge und Weisheit, doch sie wussten, dass ihre Reise noch nicht zu Ende war. „Danke, Coya“, sagte Perusina. „Du bist wirklich etwas Besonderes.“

Das Dorf der Heilerinnen

Als Nächstes führte sie Inti in ein abgelegeneres Dorf hoch in den Bergen, wo heilkundige Frauen lebten, die die Kraft der Pflanzen und Kräuter kannten. Hier trafen die Kinder auf eine junge Heilerin namens Maya, die gerade dabei war, einer alten Frau eine heilende Salbe aus Blättern und Blumen aufzutragen.

„Was machst du da?“, fragte Perusino neugierig.

Maya sah auf und lächelte sanft. „Ich nutze die Gaben der Erde, um die Menschen zu heilen. Diese Salbe hilft gegen die Schmerzen der alten Knochen. Unsere Vorfahren haben uns gelehrt, wie man mit den Pflanzen der Berge arbeitet, um Gesundheit und Frieden zu bringen.“

Perusina war fasziniert. „Das ist unglaublich! Du kennst so viele Geheimnisse der Natur.“

Maya nickte. „Die Erde gibt uns alles, was wir brauchen, um gesund zu bleiben. Wir müssen nur auf sie hören und ihr danken.“ Sie sah zu den Bergen hinauf, als wollte sie der Erde ihren Respekt zeigen.

„Du scheinst eine Frau von großer Weisheit zu sein“, sagte Perusino nachdenklich. „Aber wie gehst du mit schwierigen Entscheidungen um?“

Maya lächelte weise. „Ich höre auf mein Herz. Es gibt immer einen Weg, der dem Wohl aller dient. Manchmal bedeutet das, Opfer zu bringen, aber am Ende bringt es Frieden.“

Perusina und Perusino sahen sich an. Maya war freundlich und klug, doch etwas sagte ihnen, dass ihre Reise noch nicht zu Ende war.

Die Begegnung mit Amaru

Am späten Nachmittag führte Inti die Kinder schließlich zu einem letzten Dorf am Rande des Dschungels. Dort trafen sie auf eine junge Frau namens Amaru, die ihnen sofort ins Auge fiel. Sie saß auf einem großen Stein und erzählte den Kindern des Dorfes spannende Geschichten über die Sterne und die Götter der Inkas.

„Sie scheint die Natur wirklich zu verstehen“, flüsterte Perusina. „Schau, wie die Kinder sie lieben!“

Amaru blickte auf, als sie die beiden bemerkte, und lächelte freundlich. „Willkommen, Reisende! Was bringt euch hierher?“

Perusino trat vor. „Wir suchen jemanden für Lloque Yupanqui, den Inka-Herrscher. Jemanden, der das Herz und die Seele des Volkes versteht und mit ihm regieren kann.“

Amaru lächelte, und ihre Augen funkelten. „Lloque Yupanqui? Ein großer Herrscher. Aber die Liebe ist nicht etwas, das man findet, nur weil man sucht. Sie muss wachsen, wie eine Pflanze. Sie braucht Zeit, Fürsorge und Geduld.“

Perusina spürte sofort, dass Amaru eine tiefe Verbindung zu ihrem Land hatte. Sie liebte die Natur, das Volk und die Geschichten, die das Leben der Inkas ausmachten.

„Ich denke, du könntest die Richtige sein“, sagte Perusino überzeugt. „Du hast Weisheit, Herz und den tiefen Respekt vor der Natur.“

Amaru sah die Kinder nachdenklich an und nickte dann langsam. „Wenn das mein Schicksal ist, werde ich es annehmen. Lloque Yupanqui und ich werden gemeinsam für unser Volk sorgen.“

Die Rückkehr zum Palast

Als die Kinder Amaru zu Lloque Yupanqui brachten, leuchteten seine Augen vor Freude. „Amaru“, sagte er sanft, „dein Ruf eilt dir voraus. Du hast das Herz und den Geist, den ich gesucht habe.“

Amaru lächelte. „Und ich sehe in dir einen Herrscher, der sein Volk liebt. Gemeinsam können wir viel Gutes bewirken.“

Perusina und Perusino sahen sich zufrieden an. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt und wussten, dass Lloque Yupanqui und Amaru gemeinsam ein starkes, liebevolles Paar sein würden. Als die Sonne langsam unterging, fühlten die Kinder, dass sie Teil einer wunderbaren Geschichte geworden waren.

Mit einem letzten Blick auf das glückliche Paar führte Inti die Kinder zurück nach Hause. Noch bevor sie einschliefen, wussten sie, dass sie bald wieder in das Land der Inkas zurückkehren würden – denn dort gab es immer neue Abenteuer zu erleben.

"Schlaf, mein Kind, in Peru,  
Lamas ruhen, Wolken zu.  
Der Mond scheint hell auf Berg und Tal,  
Träume süß im Sternenstrahl. 🌙✨"

(c) by ToPet
Vorheriger Artikel Die Hochzeit von Lloque Yupanqui und Amaru
Nächster Artikel Perusina und Perusino retten Lloque Yupanqui

Einen Kommentar hinterlassen

Kommentare müssen genehmigt werden, bevor sie erscheinen

* Erforderliche Felder

Sponsoren