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Perusina und Perusino retten Lloque Yupanqui

Perusina und Perusino retten Lloque Yupanqui

Es war eine ruhige, sternenklare Nacht, als Perusina und Perusino in ihrem Bett lagen und von ihren Abenteuern im Land der Inkas träumten. Der Mond schien sanft durchs Fenster, doch plötzlich wurden die beiden von einem merkwürdigen Geräusch geweckt – ein leises Flüstern, das aus der Ferne zu kommen schien. Neugierig richteten sich die beiden auf.

„Hast du das gehört?“, fragte Perusina flüsternd. Perusino nickte. „Ja, es klingt, als würde uns jemand rufen.“

Noch bevor sie mehr sagen konnten, erschien wie beim letzten Mal ein warmes, goldenes Licht im Zimmer. Diesmal war es jedoch nicht Inti, der Sonnengott. Stattdessen stand vor ihnen eine in ein schimmerndes Gewand gehüllte Gestalt, die sie mit ernster Miene ansah. „Ich bin **Pachamama**, die Erdgöttin“, sagte die Gestalt. „Ihr müsst mir helfen. Lloque Yupanqui ist in großer Gefahr, und nur ihr könnt ihn retten.“

Perusina und Perusino sahen sich überrascht an. „In Gefahr?“, fragte Perusino besorgt. „Was ist passiert?“

„Ein gefährlicher Felsen droht, auf ihn zu stürzen“, erklärte Pachamama. „Er ist in den Bergen, um die Kanäle zu überprüfen, doch ein Erdrutsch hat sich gelöst. Wenn niemand schnell eingreift, wird er nicht rechtzeitig entkommen können.“

„Wir helfen sofort!“, rief Perusina entschlossen. Pachamama nickte dankbar. „Ich werde euch dorthin bringen.“ Mit einer Handbewegung schloss sie die Augen, und die Erde begann zu beben. Plötzlich fanden sich Perusina und Perusino auf einem schmalen Bergpfad wieder, der sich durch die hohen Anden schlängelte. Vor ihnen türmten sich riesige Felsen auf, und der Wind blies kühl über den Pfad.

„Schnell, folgt mir!“, rief Pachamama und führte die Kinder den steilen Weg hinauf. Sie konnten bereits das dumpfe Rumpeln des Erdrutsches hören, der sich immer weiter auf sie zubewegte.

Nach einer Weile sahen sie ihn – Lloque Yupanqui stand weiter oben auf dem Berg, vertieft in die Untersuchung eines Kanals, der durch die Felsen floss. Er bemerkte nicht, dass über ihm ein großer Felsen langsam ins Rutschen geriet und gefährlich auf ihn zukam.

„Lloque Yupanqui!“, rief Perusino verzweifelt. „Pass auf!“

Doch der Lärm des Windes und der Felsen übertönte seine Stimme. Perusina und Perusino schauten sich panisch um. „Wir müssen schnell handeln“, sagte Perusina. „Aber wie? Der Felsen ist riesig!“

Pachamama trat einen Schritt nach vorne. „Ihr seid mutige Kinder, und die Natur selbst wird euch helfen. Ihr müsst die Kraft der Erde nutzen, um Lloque Yupanqui zu retten. Lasst uns die Bäume und Steine anrufen, damit sie uns unterstützen.“

„Die Natur wird uns helfen?“, fragte Perusino erstaunt. „Wie?“

Pachamama zeigte auf die Bäume und Büsche, die am Rand des Weges wuchsen. „Seht ihr diese starken, alten Bäume? Ihre Wurzeln halten den Boden fest. Wenn wir ihre Kraft nutzen, können wir den Erdrutsch stoppen.“

Perusina nickte entschlossen. „Aber wie sprechen wir mit ihnen?“ Pachamama legte ihre Hand sanft auf den Boden. „Ihr müsst einfach nur fest an die Natur glauben. Sprecht mit dem Boden und den Wurzeln der Bäume – sie hören euch.“

Die beiden Kinder knieten sich hin und legten ihre Hände auf den kalten Boden. „Bitte, liebe Bäume“, flüsterte Perusina, „wir brauchen eure Hilfe. Lloque Yupanqui ist in Gefahr.“

Perusino schloss die Augen und fügte hinzu: „Helft uns, den Felsen aufzuhalten.“

Da spürten sie plötzlich ein leises Zittern unter ihren Händen. Die Erde schien zu erwachen, und die Wurzeln der Bäume begannen sich zu bewegen. Sie krochen langsam, aber kraftvoll über den Boden und schlangen sich um die losen Steine, die sich gelöst hatten. Die Bäume arbeiteten zusammen, ihre Äste bogen sich in den Wind, und mit einem lauten Knacken hielten die Wurzeln den Felsen fest, bevor er auf Lloque Yupanqui stürzen konnte.

Lloque Yupanqui, der nun endlich das Rumpeln gehört hatte, schaute überrascht auf. Er sah, wie sich die Bäume und der Boden um ihn bewegten, und dann entdeckte er Perusina und Perusino, die aufgeregt winkten. „Ihr habt mein Leben gerettet!“, rief er und rannte den Pfad hinunter, um bei ihnen zu sein.

„Wir hatten Hilfe von Pachamama“, sagte Perusina bescheiden, als Lloque Yupanqui sie erreichte. „Aber du musst wirklich aufpassen, wenn du alleine in den Bergen unterwegs bist.“

Lloque Yupanqui lächelte dankbar und legte seine Hand auf ihre Schultern. „Ihr beide seid wahrlich tapfere Kinder. Ohne eure schnelle Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Ich werde eurer Weisheit immer dankbar sein.“

Pachamama trat ebenfalls vor und sah die Kinder voller Stolz an. „Ihr habt gezeigt, dass ihr die Kraft der Natur versteht und respektiert. Die Erde und ihre Kräfte werden euch immer zur Seite stehen, wenn ihr in Harmonie mit ihr lebt.“

Die Kinder fühlten sich erfüllt von Stolz und Dankbarkeit. Sie hatten nicht nur Lloque Yupanqui gerettet, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur gefunden.

„Jetzt sollten wir dich sicher zurück in den Palast bringen“, sagte Perusino mit einem Lächeln. „Und nächstes Mal, nimm jemanden mit, wenn du die Kanäle überprüfst!“

Lloque Yupanqui lachte herzhaft. „Das verspreche ich!“ Er drehte sich um und führte die Kinder zurück den Berg hinunter, wo der Weg nun wieder sicher war.

Als sie den Palast erreichten, verabschiedete sich Pachamama. „Ihr habt heute bewiesen, dass Mut und Respekt vor der Natur immer siegen“, sagte sie, bevor sie in der Erde verschwand, als wäre sie nie da gewesen.

Perusina und Perusino verbrachten noch einige Zeit mit Lloque Yupanqui, aber die Nacht näherte sich dem Ende. Mit einem letzten dankbaren Blick brachte der Sonnengott Inti sie sicher in ihr Zimmer zurück. Die Abenteuer dieses Tages ließen sie zufrieden und glücklich in ihren Betten einschlafen, wissend, dass sie das Leben eines großen Herrschers gerettet hatten.

"Schlaf, mein Kind, in Peru,  
Lamas ruhen, Wolken zu.  
Der Mond scheint hell auf Berg und Tal,  
Träume süß im Sternenstrahl. 🌙✨"

(c) by ToPet
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