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War es das mit dem Urlaub?

War es das mit dem Urlaub?

Ja, das wars dann wohl mit Urlaub und baden und Party. Habt jetzt bitte alle mal Mitleid mit mir.
Vor unserem Hotelzimmer hing eine Hängematte. Si, sie hing. Habe ich es mir doch tatsächlich gewagt mich darein zu legen. Das war dann auch noch nicht alles. Mein kleiner süßer Atauhalpa hat dem Papa noch schön abgeschuppst. Es musste ja so kommen. Und es kam so. Diese blöde bescheuerte Matte wollte um nichts in der Welt halten. Und somit ging es für mich und meinen Edelkörper einige Zentimeter nach unten. Der Aufschlag lies nicht lange auf sich warten. Nach dem ersten Schreck ging es dann auch gleich wieder. Für den Moment. Im jetzigen Moment ist es so, dass ich nicht liegen kann ohne Schmerzen. Der klettert dann auch munter weiter nach unten bis in die Kniekehlen.

Mit beiden Ellbogen auf den Knien lässt es sich sitzen. Aber, da ist noch was mit der Uhrzeit. 23.49 Uhr. Mir wird morgen ganz schwindelig sein, wenn ich merke, daß ich nicht so schön bin, wie es der Fall sein sollte.
Nun sitze ich in diesem Dilemma und zu allen Überfluss sind dann auch noch diese kleinen Draculas da. Jeder kennt ja das Summen am Ohr und das in der Einschlafphase . Meine liebe Frau ist mit Stofftüchern und anderem schwerem Gerät unterwegs. Unsere Nachbarn haben bestimmt die helle Freude. Oder auch nicht.
Da ich nun hier sitze mit den Ellbogen auf den Knien. Kann ich auch mal einige andere Gedanken niederschreiben.
Weil da war noch etwas in Cachaquito. Unser Onkel Jose, die 75 hat er bestimmt schon hinter sich, baute sich in den letzten Jahren, neben der Landwirtschaft, noch ein Standbein mit der Herstellung von Betonziegeln auf.
Aus Deutschland und anderen Ländern kennen wir die maschinelle Herstellung und den maschinellen Transport. In Cachaquito werden diese Ziegel auch mit einer Maschine hergestellt. Dort wird die Betonmischung mit der Schaufel in eine Form gegeben. Die Maschine verdichtet das Ganze und untern kommen sieben oder acht Ziegel auf einer kleinen Palette raus. Diese Palette wird mit einem Hubwagen ohne Hub an einen bestimmten Platz geschafft. Nach einem Tag werden die Ziegel auf dem Hof gestapelt. Denn die Paletten werden für die nächsten neuen Ziegel gebraucht. Jetzt kommt doch ein Kunde und möchte 1000 Stück von diesen Ziegeln. Und das an einem Samstag. Ich schaue mir das von weitem an. Es kommt ein LKW. Für peruanische Verhältnisse super in Schuss. Der Fahrer bleibt in seiner Kabine sitzen. Onkel Jose und ein Beifahrer, wahrscheinlich der Käufer, machen sich an die Arbeit. Stück für Stück gibt Onkel Jose die Ziegel nach oben auf den LKW. Der Ziegel wiegt schätzungsweise vier bis fünf Kilo.
Ich mache mir ein Bier auf. Und schaue immer noch zu. Ich komme aus dem Staunen nicht raus. Ja richtig, dieser Idiot staunt und hat die gute Kinderstube einfach vergessen. Das Staunen wurde durch ein schlechtes Gewissen unterbrochen. Dann kam der Blitz, der donnerte einfach so rein. Ich bin jung, habe "Kraft" und stand nun endlich auf. Bei Ziegel Nummer 541 stieg ich in das Geschehen ein. Die ersten 33 Ziegel gingen wie von selbst. Danach ging es los. Wieviele noch? Diese Biester wurden Stück um Stück immer schwerer. Die Luft immer weniger. Und Onkel Jose lächelt mich an. So unter dem Motto: warum wirst du denn langsamer?
Fix und fertig setzte ich mich nach beendeter Arbeit auf meinen Stuhl. Das Bier konnte ich nicht anrühren. Mit dem letzten bisschen Kraft habe ich nur noch meinen Respekt vor der Leistung von Onkel Jose gezollt.
Noch einmal, Onkel Jose ist über 75 Jahre alt.
Was will ich mit dieser Geschichte eigentlich sagen?
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