
Die Reise nach Piura – Unser Trip nach Peru 2024/2025 - Teil 3
Die Reise nach Piura (Peru) – Ein Wiedersehen mit der Familie
Es geht weiter mit unserem Trip nach Peru. Dieses Mal reisen wir nach Piura im Norden. Was wir auf der Reise erlebt haben erfahrt ihr hier:
Am 10. Dezember begann unser nächstes Abenteuer: eine 20-stündige Nachtfahrt mit dem Bus nach Piura, der Heimatstadt meiner Frau. Die Strecke von Lima nach Piura (Peru) ist lang – länger als eine Haftstrafe für Ladendiebstahl und fast so unangenehm wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung. Aber wir hatten uns für einen komfortablen Reisebus mit Liegeplätzen entschieden, was bedeutete, dass wir schlafen konnten – theoretisch.
Die Vorteile der Busreise
- Liegeplätze sorgten für eine entspannte Reise (wenn man nicht größer als ein durchschnittliches Meerschweinchen ist).
- Die Kosten sind günstiger als ein Flugticket – das Ersparte konnten wir in Snacks investieren, die sowieso nach zwei Stunden auf mysteriöse Weise verschwunden waren.
- Durchgehende Fahrt ohne lange Unterbrechungen (was für Raucher kein Vorteil ist, sondern die Hölle auf Rädern).
Die Nachteile der Busreise
- 20 Stunden sind eine lange Zeit – besonders, wenn der Sitznachbar schnarcht, als wäre er ein alter Dieselgenerator.
- Straßenverhältnisse und Verkehrsaufkommen können die Fahrt verlängern – falls man sich doch noch eine dritte Staffel irgendeiner Serie ansehen möchte.
- Keine Pausen für Raucher – sie müssen wahlweise mit Nikotinpflastern überleben oder kreativ werden und anfangen, Teebeutel zu kauen.
- Keine warmen Mahlzeiten an Bord – nur das, was man selbst mitbringt. Wer nichts hat, darf auf eine neue Fastenkur hoffen.
- In der Nacht sieht man von der Landschaft Perus so viel wie ein Maulwurf mit Sonnenbrille.
Nach dieser Tortur war die Ankunft in Piura wie eine Befreiung aus der Geiselhaft. Die Familie begrüßte uns herzlich, und wir konnten endlich wieder unsere Beine ausstrecken, ohne Angst zu haben, jemandem versehentlich eine Rippe zu brechen.
Cachaquito – Vorbereitungen für eine Veranstaltung

Jenseits aller Grenzen
Während der Vorbereitungen kamen die unterschiedlichsten Leute zusammen. Einige besorgten Materialien, andere kümmerten sich um die Organisation. Was auffiel, war die Selbstverständlichkeit, mit der die Menschen ihre Zeit investierten, ohne nach Anerkennung zu suchen. Die Atmosphäre war voller Vorfreude, doch auch konzentriert – jeder wollte seinen Beitrag leisten, damit später alles reibungslos ablaufen konnte.
Piura – Wo die Sonne nie Urlaub macht und Schatten eine Legende ist
Piura ist eine der ältesten Städte Perus und bekannt für ihr warmes Klima – mit „warm“ meine ich, dass sich hier sogar die Sonne beschwert, wenn sie zu lange draußen bleibt. Kein Wunder, dass die Stadt den Spitznamen „La ciudad del eterno calor“ trägt. Wer Klimaanlagen für Luxus hält, war noch nie in Piura.
Die Stadt selbst ist lebendig und voller Geschichte. Gegründet als eine der ersten Siedlungen der Spanier in Südamerika, hat sie sich viele ihrer traditionellen Wurzeln bewahrt. Wer sich für koloniale Architektur, bunte Märkte und freundliche Menschen interessiert, ist hier genau richtig – wenn er bereit ist, dabei drei Liter Wasser pro Stunde zu trinken.



Ein kulinarisches Highlight ist das berühmte „Seco de Cabrito“ – zart geschmortes Ziegenfleisch mit Reis und Bohnen. Perfekt für alle, die nach 20 Stunden Busfahrt dringend etwas Kräftiges brauchen, um den Verlust von Lebenswillen und Nerven wieder auszugleichen. Dazu gibt es kunstvolle Handarbeiten wie Strohhüte oder Keramik – ideal als Souvenir oder als Helm gegen die unerbittliche Sonne.
Gemeinschaftliche Vorbereitung – Mehr Lichter als ein Stromausfall
Während unseres Aufenthalts in Piura stand die Organisation des Weihnachtsfestes im Mittelpunkt. Die gesamte Straße wurde mit Lichterketten geschmückt – so viele, dass Flugzeuge in der Nähe vermutlich irritiert waren. Besonders bemerkenswert war die Errichtung eines kleinen Altars, an dem ein Priester die Feierlichkeiten segnete. Laut unserer Familie war es das erste Mal, dass die Nachbarschaft sich so einig war – wahrscheinlich, weil keiner wusste, wie er da wieder rauskommt.
Schaut euch einmal um.
- Bäume wurden mit farbenfrohen Lichterketten geschmückt,
- Ein kleiner Altar wurde errichtet,
- Ein Priester kam, um die Feier feierlich zu segnen.
Die Menschen arbeiteten bis spät in die Nacht, um alles vorzubereiten. Es war eine beeindruckende Zusammenarbeit, die zeigte, wie sehr die Gemeinschaft solche Momente schätzt. Schlaf? Unwichtig! Hauptsache, das Fest wird ein Erfolg.
Auch die letzten Tage vor dem Fest waren geprägt von emsiger Betriebsamkeit. Frauen aus der Nachbarschaft bereiteten große Mengen an traditionellem Gebäck vor, während die Männer sich um den Aufbau der letzten Dekorationen kümmerten. Die Vorfreude wuchs mit jeder Stunde, und man merkte, dass dieses Fest für viele Menschen ein bedeutender Moment im Jahr war.
Ein Fest für die Kinder – Die ultimative Geduldsprobe
Ein weiteres Highlight während der Vorbereitungszeit war eine große Feier für die Kinder des Viertels. Diese Veranstaltung wurde mit viel Engagement auf die Beine gestellt, um den Kleinsten eine Freude zu machen. Natürlich durften auch beliebte Figuren nicht fehlen:
- Ein Weihnachtsmann, der sich heldenhaft der brennenden Sonne stellte,
- Eine fröhliche Elfe, die vermutlich mehr Kilometer lief als ein Marathonläufer,
- Ein mürrischer, aber liebenswerter Grinch, der sich fragte, warum er in einem menschlichen Toaster gelandet war.
Die Kinder waren begeistert, denn es gab zahlreiche Spiele, Musik und Überraschungen. Doch dann kam die Herausforderung des Tages: die Geschenkübergabe. Diese dauerte gefühlt länger als unsere Busfahrt. Die strahlenden Gesichter der Kinder machten jedoch alles wett – schließlich ist Warten eine Lebenslektion, die man nicht früh genug lernen kann.
Der große Abschluss – Was als Nächstes kommt
Die Vorbereitungszeit in Piura war nicht nur eine organisatorische Herausforderung, sondern auch eine wertvolle Erinnerung daran, dass Gemeinschaft und Zusammenhalt manchmal wichtiger sind als Schlaf oder funktionierende Stoßdämpfer.
Und damit endet dieses Abenteuer noch lange nicht: Im nächsten Beitrag geht es um Weihnachten in Peru – mit allem, was dazugehört! 🎄✨
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