
Perusina, Perusino und Tupac: Ein Abend voller Sternenträume

Es war ein wunderschöner Abend im Land der Inkas. Die untergehende Sonne färbte die Berge in leuchtendes Orange, und die ersten Sterne blinkten am Himmel. Perusina, Perusino und Tupac saßen auf einem Felsen und schauten dem Farbenspiel zu. Der warme Wind trug den Duft der Andenblumen mit sich, und es fühlte sich so an, als ob die Welt für einen Moment stillstand.
„Weißt du, Tupac“, sagte Perusino nachdenklich, „dein Vater, Lloque Yupanqui, ist ein beeindruckender Inka. Aber wer wird nach ihm der nächste sein?“
Tupac grinste leicht, obwohl er sich ein bisschen nervös fühlte. „Mein Vater erzählt oft von meinem Bruder, Mayta Cápac. Er soll stark und tapfer sein, einer, der die Berge bezwingen kann. Manche sagen, er sei so mutig, dass er auf einem fliegenden Lama reitet, um die Wolken dazu zu bringen, für ihn zu tanzen.“

Perusina lachte und legte sich auf den Rücken, um die Sterne besser sehen zu können. „Oder vielleicht hat er einen geheimen Schatz gefunden, den nur die Sterne ihm gezeigt haben! Ich wette, es ist eine Truhe voller magischer Maiskörner, die in allen Farben des Regenbogens leuchten.“
„Oder er kann so gut mit den Bergen sprechen, dass sie ihm ihre Geschichten erzählen!“, fügte Perusino mit einem strahlenden Lächeln hinzu. „Ich kann mir vorstellen, wie die Felsen anfangen zu lachen, wenn er einen besonders guten Witz erzählt.“
Die drei Freunde lachten, und das Echo ihrer Stimmen hallte durch die Täler. Es fühlte sich an, als wäre die ganze Welt Teil ihres kleinen Geheimnisses, dieses Moments, der nur ihnen gehörte. Doch dann wurde Tupac wieder ein wenig still. Der Gedanke an Mayta Cápac, den Bruder, den er bewunderte, machte ihn nachdenklich.
„Manchmal frage ich mich, wie es ist, ein echter Inka zu sein“, murmelte Tupac schließlich. „Die Geschichten über Mayta Cápac klingen so unglaublich. Stellt euch vor, die Sterne würden uns tatsächlich den Weg zeigen oder wir könnten die Wolken um Hilfe bitten.“

Perusina schloss die Augen und lächelte. „Ich stelle mir vor, wie wir auf einer Reise zu den Sternen reiten, vorbei an goldenen Wolken und funkelnden Nebeln. Vielleicht treffen wir einen Mondfuchs, der uns die schönsten Sternbilder zeigt.“
„Oder wir kämpfen gegen ein wildes Mais-Monster, das versucht, die ganze Milchstraße zu essen!“, rief Perusino begeistert. „Aber natürlich würden wir es besiegen – mit einem magischen Maiskolben als Waffe.“
Tupac musste lachen. Der Gedanke an ein Mais-Monster, das die Milchstraße verschlingt, war einfach zu komisch. Der Wind trug ihren fröhlichen Klang weiter, und die Sterne schienen noch heller zu funkeln. Es fühlte sich an, als ob die Welt ihnen zublinzelte, als ob die Sterne selbst gespannt auf ihre Geschichten lauschten.

„Weißt du“, flüsterte Tupac, während der Wind sanft über die Gipfel wehte und leise Lieder der Vergangenheit sang, „vielleicht wartet irgendwo da draußen wirklich eine Geschichte, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Eine Geschichte, die größer ist als wir und voller Geheimnisse.“
Sie blieben eine Weile still, während der Wind Geschichten von fernen Orten erzählte, und die Sterne funkelten, als würden sie von längst vergangenen Abenteuern träumen. Und während die Dunkelheit die Berge sanft umarmte, wussten sie, dass die Abenteuer nie wirklich endeten – sie verwandelten sich nur in Träume.
Unter Sternen träumen wir heut Nacht, von Abenteuern, die Magie entfacht. Wo Lamas fliegen und Sterne singen, wird morgen schon Neues für uns beginnen. |
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